Anekdote mit dem ehemaligen bay. Wirtschaftsminister Anton Jaumann †

Vorgeschichte: Der Münchner Filmproduzent Jochen Richter betreibt 1983, damals noch, unerlaubt eine Solaranlage mit 4,5 Kilowatt Leistung. Nur der technische Leiter des Energieversorgers ist informiert, aber er darf darüber nicht reden.

 

Im September 1983 lädt Bauherr Richter die Stadt München zur Einweihung seines Hauses ein, schließlich hat der Oberbürgermeister das Solarprojekt persönlich ermöglicht. Doch unerwartet meldet sich plötzlich auch der bayerische Wirtschaftsminister Anton Jaumann an. Er will auch Journalisten mitbringen und ihnen zeigen, wie mit Inbetriebnahme der Solaranlage der Stromzähler im Haus rückwärts läuft. Aber es gibt ein Problem, denn der Wechselrichter ist darauf ausgelegt, dass die Leistung der Solaranlage am Morgen langsam ansteigt. Wird das Gerät erst bei praller Sonne, also unter voller Last, plötzlich eingeschaltet, könnte es kaputt gehen. Was also tun? Richter hat eine Idee. Er kauft eine elektrische Herdplatte, die mehr verbraucht als die Anlage an Strom liefert. Als das Fernsehen kommt, läuft die Solaranlage schon in vollem Betrieb. Aber weil die Herdplatte die gesamte Energie verbrät, läuft der Stromzähler ganz normal vorwärts. Dann drückt Minister Jaumann den Knopf, und die Kameras filmen, wie der Stromzähler plötzlich rückwärts läuft. Was in diesem Moment weder Jaumann noch die Journalisten wissen: Der Minister hat nicht die Solaranlage gestartet, sondern die Herdplatte ausgeschaltet.

 

Quelle: Aus dem Magazin „energiezukunft“ Heft 14, Seite 12.