Risikostudie über das AKW Gundremmingen

Einige Mitglieder der Infostelle Nordbayern haben sich auf den Weg nach Donauwörth gemacht, um den Fachvortrag von Raimund Kamm zu hören.

Der frühere Leiter der Atomaufsicht im Bundesumweltministerium und heutige Professor am Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften an der Universität für Bodenkultur Wien, Ministerialdirektor a. D. Diplomphysiker Wolfgang Renneberg, hat im Auftrag der gemeinnützige Bürgerinitiative FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V. die Risikostudie Gundremmingen erarbeitet (www.atommuell-lager.de).

Raimund Kamm präsentierte in gewohnt souveräner Manier die Folien und erläuterte die tatsächlichen Gefahrenquelle des AKW Gundremmingen. Der schwerwiegenste Schwachpunkt der Anlage ist die Schweißnaht am Kesselgrund. Damals, beim Bau das AKW, wurde der gewölbte Boden mit dem senkrecht von oben aufgesetzten Rundteil verschweißt. Das war damals Stand der Technik. Dieser Schweißnaht ist einem enormen Druck ausgesetzt und das schon seit 30 Jahren! Im laufenden Betrieb kann diese Schweißnaht auch nicht überprüft werden, so Raimund Kamm.

Ein weitere Gefahrenquelle ist das außerhalb des Reaktorsicherheitsbehälters liegende Abklingbecken. In jedem anderen deutschen AKW wurde das Abklingbecken in den Sicherheitsbereich integriert.

Mit unseren SFV-T-Shirts waren wir natürlich wieder ein „Hingucker“. Viel Interesse bei den über 60 Besuchern stieß auch unser Infotisch mit zahlreichen verschiedenen Zeitschriften und Flyern. Thomas Biber, unser 1. Ansprechpartner, ging in seinem kurzen Grußwort auf das bekannte Zitat „Geld regiert die Welt“ ein. Biber versuchte dabei den Besuchern nahe zu bringen, dass jeder Bürger mit seinem Geld etwas Gutes oder etwas weniger Gutes bewirken kann, z. B. gebe ich dem Lebensmittelhändler Geld für seinen spanischen oder seinen deutschen Tomaten. Oder: Was tut meine (Haus-)Bank mit meinem dort geparkten Geld. Investiert die Bank in einen Fond welchen den Bau von Kohlkraftwerken oder in den Bau von Windkraftanlagen finanziert?