Deutsche Übersetzung von MetropolSolar
Vorstellung der „Sauberen Revolution 2030“ von Tony Seba
Der Silicon Valley-Unternehmer und Stanford-Dozent Tony Seba ist ein weltweit gefragter Keynote-Speaker (www.tonyseba.com). Seba hat in der Anfangszeit seiner beruflichen Entwicklung bei Cisco die Internet-Revolution vorhergesagt – zu einer Zeit, als kaum einer das vorhergesehen hat. In seinem Amazon No.1 Energy Book-Bestseller „Clean Disruption of Energy and Transportation“ erklärt er, warum das Energie- und Mobilitätssystem bis 2030 eine fast vollständige Disruption erleben wird – eine hoffnungsvolle Botschaft für alle, die für die Eindämmung des Klimawandels kämpfen. Das Buch wurde bereits in mehrere Sprachen übersetzt. Jetzt ist es auf Deutsch unter dem Titel „Saubere Revolution 2030“ erschienen.
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Zentrale Aussagen:
- Das hundert Jahre alte Energie- und Verkehrssystem steht an der Schwelle zur Disruption. Solar- und Windenergie, Elektroautos und autonom fahrende Fahrzeuge werden das Energie und Verkehrssystem bis 2030 radikal umwälzen.
- Die große, zentralisierte, top-down organisierte und auf die Anbieter ausgerichtete Energieversorgung geht ihrem Ende entgegen. Sie wird durch eine modulare, dezentrale, bottom-up organisierte, wissensgestützte und verbraucherzentrierte Energieversorgung ersetzt werden.
- Das Zeitalter der zentralisierten, hierarchischen und auf Rohstoffextraktion basierenden Energiequellen geht nicht wegen des Kampfs gegen den Klimawandel zu Ende oder weil uns Erdöl, Erdgas, Kohle oder Uran ausgehen.
- Es geht zu Ende, weil diese Energiequellen, die für ihre Nutzung entwickelten Geschäftsmodelle und die Produkte, auf die sie sich stützen, durch überlegene Technologien, Produktionsweisen und Geschäftsmodelle verdrängt werden.
- Treiber der Entwicklung sind exponentiell fallende Kosten bei Solaranlagen, Windrädern, Speichern, Elektro-Autos, Sensoren und Massendaten. Sie ergänzen sich und beschleunigen sich gegenseitig in der Dynamik der Marktdurchsetzung.
- Entscheidend für disruptive Entwicklungen sind Kostendegressionen, die Konvergenz von Technologien und Geschäftsmodellen. Geschäftsmodelle sind dabei wichtiger als Technologien.
- Wenn disruptive Entwicklungen anfangen, ihre Dynamik zu entfalten, kommt der Umbruch sehr schnell. Wer erst dann aufwacht, für den ist es meistens bereits zu spät. Disruptive Entwicklungen werden zunächst regelmäßig massiv unterschätzt.
- Die Disruption des Energie- und Verkehrssystems kann von Regierungen und Konzernen, die sich auf atomare und fossile Energien stützen, kurzzeitig verzögert, aber nicht mehr grundsätzlich verhindert werden.
- Die Disruption wird nicht wegen, sondern trotz der Regierungen stattfinden.
- Überall auf der Welt wird Solarenergie die billigste Form der Stromerzeugung werden. In vielen Ländern ist sie das bereits heute. Wenn die Solarenergie exponentiell so weiter wächst wie bisher, wird das Energiesystem bis 2030 auf 100 Prozent Solarstrom basieren.
- Netzparität war gestern. Photovoltaik in Kombination mit Speichern wird günstiger als die Netzkosten. Damit ist das Ende der zentralisierten, atomaren und fossilen Stromgewinnung vorprogrammiert. Denn selbst wenn man vollkommen ohne Kosten Strom erzeugen könnte, könnte das nicht mit dezentraler Erzeugung konkurrieren.
- Solar- und Windenergie verändern im Energiebereich das Geschäft in ähnlicher Weise wie Digitalkameras das Foto-Geschäft verändert haben. Kodak lässt grüßen.
- Seba hat vor Jahren den gerade einsetzenden, massenhaften Übergang weg von Autos mit Benzin- und Dieselmotoren hin zu Elektroautos vorhergesagt und neun Gründe für die Disruption genannt. Für die Zukunft sagt er vorher, dass E-Autos spätestens 2030 den Markt vollständig dominieren werden.
- Das autonome Auto wird schon bald besser, schneller und sicherer sein, als von Menschen gesteuerte Autos. Der private Autobesitz verliert an Bedeutung. Durch Sharing bricht die Nachfrage nach Fahrzeugen massiv ein. Durch weniger ruhenden Verkehr eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten der Gestaltung von Städten.
- Dezentrale Solarstromerzeugung, E-Autos und selbstfahrende Fahrzeuge sind Produkte der Informationstechnologie. Für diese Produkte gelten deshalb – genauso wie PCs und Tablets – die Regeln der Informationsökonomie. Sie sind von steigenden Erträgen geprägt.
- Solare und fossile Energie(n) verhalten sich bei steigender Nachfrage gegensätzlich.
- Je höher die Nachfrage nach Solarmodulen ist, umso geringer werden die Kosten für Solarenergie für alle auf der Welt. Das führt zu mehr Wachstum im Solarmarkt, was wiederum die Kosten senkt.
- Ressourcengestützte Energieunternehmen basieren auf der Ökonomie fallender Erträge. Die Ökonomie der Ausbeutung von Energieressourcen, die auf fallenden Erträgen basiert, kann nicht mit der Ökonomie der Technologiebranche und ihren steigenden Erträgen mithalten.
- Die Industrie der fossilen Treibstoffe muss ständig mehr Quellen ausbeuten, tiefer bohren, aggressivere Chemikalien einsetzen und mehr Flächen verwüsten, nur um ihre Erträge aufrecht zu erhalten.
- Der Bau von Atomkraftwerken ist immer teurer geworden und dauert immer länger. Es ist eine der wenigen Techniken, die bei fortschreitender Entwicklung eine negative Kostenentwicklung aufweist.
- Die Kostensituation der atomaren und fossilen Energien hat sich gegenüber Solarenergie in den letzten Jahrzehnten massiv verschlechtert (Stand 2014).
China und Indien haben nicht nur wegen der Luftqualität sondern auch wegen des Wasserbedarfs atomarer und fossiler Kraftwerke gar keine andere Wahl, als auf saubere Energie und Mobilität umzusteigen.
- Weder Erdgas noch Biokraftstoffe sind saubere Alternativen zu Kohle, Öl und Atomkraft.
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Daniel Bannasch
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